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Familienstiftung Kinderreich

Stiftung von Erzbischof Dr. Ludwig Schick unterstützt Projekte und Hilfen für Familien

06.12.2019 | Erzbischof Dr. Ludwig Schick übergab in Coburg 45.000 Euro aus der Stiftung „Kinderreich“ für Hilfen und Projekte. Auch Kolpingprojekte und Familien in Betreuung des Familienreferates werden unterstützt!

Bedürftige Familien im Dauerstress

 

Ein Bericht von Dr. Klaus-Stefan Krieger

 

Ein Leben unter ständiger Anspannung: Kommen wir über den nächsten Tag? So sieht der Alltag von Familien aus, die nur über ein niedriges Einkommen verfügen. Aus ihrer Beratungspraxis schilderten dies Mitarbeiter der Caritasverbände bei einer Zusammenkunft in Coburg Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Aus seiner Familienstiftung Kinderreich stellte er 31.200 Euro für Einzelfallhilfe und 13.800 Euro für Projekte zur Verfügung.

Was eine Familie alles aus ihrem Einkommen finanzieren muss – von der Miete bis zur Kleidung, führte Tanja Völker von der Allgemeinen Sozialen Beratung der Caritas Coburg vor Augen. Jede zusätzliche Ausgabe – sei es die defekte Waschmaschine oder die Klassenfahrt eines Kindes – setze die Familie unter Zugzwang, was sie stattdessen eigentlich Notwendiges einspare.

Besonders kritisch wird es, wenn ein Familienmitglied erkrankt, betonte Völkers Kollegin Kerstin Ponsel. Dann falle Einkommen weg, Schulden könnten nicht mehr bedient werden, Medikamente erzeugten zusätzliche Kosten. „Menschen erleben innerhalb kürzester Zeit einen regelrechten Absturz“, sagte Klaus Will, der die Beratung in Bamberg leitet. Wenn der Vater als Alleinverdiener krank werde, erhalte er zunächst Lohnfortzahlung, danach Krankengeld. Dauere die Erkrankung länger, dränge ihn das Jobcenter in die Arbeitsunfähigkeitsrente.

Die politische Forderung der Caritas lautet daher, dass alles medizinisch Notwendige von den Krankenkassen komplett übernommen werden muss. Für Bedürftige müsse die Pflicht zur Zuzahlung entfallen, sagte Barbara Borschert vom Referat Familienhilfe des Diözesan-Caritasverbandes.

Coburgs Caritas-Geschäftsführer Norbert Hartz ging noch weiter: Die staatlichen Leistungen für Familien müssten so bemessen sein, dass Erholung, Bildung und Freizeit selbstverständlich werden. Und Msgr. Christoph Huber, Präses des Kolping-Landesverbandes, betonte, dass staatlich geförderter Familienurlaub kein Luxus auf Kosten der Allgemeinheit sei, sondern die einzige Gelegenheit für bedürftige Familien, einmal dem Dauerstress zu entkommen. Eine bessere Förderung der Familien wäre zudem „nicht nur Sozial-, sondern auch Wirtschaftspolitik“. Klaus Will bezeichnete in diesem Zusammenhang die Kindererholungen der Caritas als eine „unverzichtbare Unterstützung“.

Vor diesem Hintergrund will seine „Familienstiftung Kinderreich“ Lobby sein, sagte Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Familie solle nicht nur als Armutsrisiko gesehen werden. Große Familien sollten ihre Gemeinschaft, so wie er es selbst erfahren habe, als schön erleben. Daher veranstalte die Stiftung jedes Jahr einen Erlebnistag für kinderreiche Familien.

Etwas Ähnliches hat der Landesverband von Kolping 2020 vor. Er wird zu einem Groß- und Mehrlingsfamilientag auf die Luisenburg einladen. Dafür erhält er von der Familienstiftung einen Zuschuss von 1.000 Euro.

Weitere Projektförderungen gehen an Vorhaben der Caritas: 5.000 Euro erhält die Caritas Coburg für das Stadtteilprojekt Globus. In Wüstenahorn, wo sehr viele Migranten und Arbeitslose leben, beraten Familienbegleiter Migrantenfamilien zu Alltagsfragen wie Wohnung, Beruf und Schule.

2.500 Euro unterstützen die Familienbildungsmaßnahme „Fit für Familie“ der Caritas Erlangen. Die Caritas Bayreuth bekommt 5.000 Euro für die Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt und 300 Euro für „Heimathafen“, ein Kunstprojekt mit geflüchteten Frauen.

Insgesamt 31.200 Euro schüttet die Familienstiftung als Einzelfallhilfe für 39 Familien aus, die Klienten bei Caritasverbänden, beim Sozialdienst katholischer Frauen oder bei Kolping sind. Die Beihilfen dienen der Anschaffung etwa von Winterbekleidung, Mobiliar,

Schulmaterial oder Haushaltsgeräten, aber auch zur Finanzierung von Nachhilfeunterricht oder des Erwerbs eines beruflich benötigten Führerscheins.

 

Autor:

Dr. Klaus-Stefan Krieger
Leiter der Stabsstelle Kommunikation
Leiter des Freiwilligenzentrums CariThek
Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V.
Dr.-Philipp-Kröner-Haus
Obere Königstr. 4b, 96052 Bamberg